Immer wieder werde ich gefragt wieviel Sauerstoff (in dem Fall natürlich unsere LUFT und keinen reinen Sauerstoff) muss ich in einem bewegtem Helix Biobecken einbringen.

Es gibt die wildesten Aussagen, jeder hat eine andere Ansicht hierzu. Angefangen vom Whirlpool bis zum beruhigten Helix.

Was ist für uns sinnvoll, was sollte man ggf. meiden, wie bekomme ich trotzdem eine gleichmäßige Strömung in einer eckigen Biokammer?

Generell ist in einer Biokammer von einem „Whirlpool“ Prinzip abzuraten.

Es ist nicht wirklich fördernd für eine gute Biologie und erst recht laufen wir Gefahr einer Gasübersättigung.

Eine langsame und gleichmäßige Bewegung ist sinnvoll und angeraten. Auch eine stoßweise Belüftung wie in der Kläranlagentechnik hat seine Daseinsberechtigung. Wichtig ist, dass wir in der Biokammer keine Gammelecken schaffen, denn das würde kurz oder lang zu einem bakteriellen Problem im Teich führen. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass wir keinen reinen Sauerstoff in unsere Anlage „einblasen“. Ungewollt ist das der geringste Anteil unserer LUFT.

Luft Zusammensetzung

 

Eckige Biokammern und Helix

Eine gleichmäßige Bewegung geht auch in einer eckigen Biokammer, wie ist sehr gut in dem Video erkennbar. Die Wassereinleitung erfolgt in 2 Richtungen. Hierdurch dreht sich das Helix problemlos in beide Richtungen und trifft in der Mitte zusammen. An der Stelle ist eine Sauerstoffplatte in der Biokammer und sorgt dafür, dass das Helix langsam weiter bewegt wird. Wer es schafft den Prozeß im Zeitlupentempo ablaufen zu lassen kann die biologischen Abläufe optimieren.

 

Gerade in den letzten Tagen ist sehr viel über eine Gesamtgasübersättigung geschrieben worden.

Fakt ist das es sie gibt, deswegen sollte man jedoch nicht in Panik verfallen. Trotzdem muss gesagt werden das viele Teichbesitzer es oftmals mit dem Luft „einblasen“ zu gut meinen. Hier steht auch das Sommer / Winterverhältnis im Raum, oder wer ändert im Winter die Sauerstoffeinbringung. Sie wird natürlich immer gleich gelassen.

Matthias Kalusa hat eine Ausarbeitung zu dem Thema „Gesamtgasübersättigung“ erstellt die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Einfach mal lesen und zur Kenntnis nehmen. Danke Matthias dass Du mir diesen Beitrag zur Verfügung stellst.

 

Gesamtgasübersättigung in der Koihaltung

Das Thema Gesamtgasübersättigung ist derzeit in aller Munde, doch alleine mit einem Saturometer die Gesamtgassättigung zu messen, sagt noch nicht viel über die Gaszusammensetzung im Teich und damit über die Gefährlichkeit für unsere Fische aus.

Man spricht allgemein über eine Gasübersättigung, wenn mengenmäßig mehr Anteile der Luft im Wasser gelöst sind, als sie unter dem herrschenden Luftdruck und der vorhandenen Wassertemperatur gelöst sein dürften. Dabei gilt, je kühler das Wasser, je mehr Gase können darin gelöst sein. Nimmt man die Summe aller im Wasser gelösten Gase, dabei sind Stickstoff mit 78% und Sauerstoff mit 20% die relevanten, spricht man von der Gesamtgassättigung. Sind diese Gase mit der Außenluft im Diffusionsgleichgewicht, hat man alles richtig gemacht. Ist dies nicht der Fall, kann dies mehrere Ursachen haben:  – Eine natürliche Ursache ist die Photosynthese der im Wasser befindlichen Algen. Hier kann es am Tage temporär zu einer Sauerstoffübersättigung kommen, was sich in der Nacht durch Aufzehrung wieder relativiert oder gar umkehrt. Dies ist in der Regel kein Problem. – große Wasserwechsel mit kälterem Wasser haben im Prinzip immer eine Gesamtgasübersättigung zur Folge. Man geht davon aus, dass je 3°C Erwärmung durch das wärmere Teichwasser von ca. 5% Gesamtgasübersättigung auszugehen ist – undichte Rohre, große Einblastiefen bei Luftausströmer, Venturidüsen, falsch ausgelegte Luftheber,  luftziehende Wasserpumpen, übermäßige Belüftung Wichtig ist, dass CO2 aufgrund der guten Löslichkeit im Blut kaum zur Gefahr der Gesamtgassättigung beiträgt, ab einer bestimmten Menge aber ein eigenes Krankheitsbild bietet. In der Hauptsache sind es Sauerstoff und Stickstoff, wobei eine überschaubare Sauerstoffübersättigung nicht die Gasblasenkrankheit auslöst, sondern die Stickstoffübersättigung (bereits ab 102%). Eine Gesamtgasübersättigung sollte auf jeden Fall überprüft werden, denn oft kommt es zur Verstrippung der Gase. Bei Übersättigung kann es zu direkten gefährlichen Schäden wie Läsionen und Embolien kommen, in beinahe jedem Fall aber zur Schwächung des Immunsystems. Offenbar können sich jegliche Arten von Fischen bei langen, ausreichenden Pausen von der Gesamtgasübersättigung erholen (reversibles Krankheitsbild). Ein schlechter Ernährungszustand scheint nach derzeitigen Erkenntnissen das Krankheitsbild zu verstärken.

Die wirksamsten Möglichkeiten gegen Gasüberdruck:

1. Wasserwechsel möglichst stetig mit kleinsten Mengen (z.B. 0.25 Liter pro Minute pro 10m³) statt regelmäßig in großen Mengen

2. regelmäßig übersättigtes Wasser über einen Rieselfilter/Rieselplatte filtern

3. Belüftung nur so viel wie notwendig und in einer Tiefe von max. 1.5m

4. evtl. Luftheber optimieren (Luftmenge: Fördervolumen) und nein, einen Luftheber zu betreiben heißt nicht automatisch einen übersättigten Teich zu haben

5. Pumpen/ Verrohrung auf Dichtheit überprüfen

6. Keine Venturidüsen für die Belüftung verwenden Im fortgeschrittenen Stadium verhindern die sich bildenden Gasbläschen in den Gefäßen die Blutzirkulation, was zur Unterversorgung und Einblutung führen kann. Das lässt sich u.a. an roten Strichen in den Flossen und/oder Bläschen auf den Kiemen, Glubschaugen sowie Einblutungen unter der Haut feststellen. Auch das Verhalten der Koi erinnert oft an zu hohe Nitritbelastung, Bakterien- oder Parasitenbefall. Somit handelt es sich um sehr diffuse Symptome. In Summe gibt es noch keine völlige Klarheit über die Folgen einzelner höherer Partitialdrücke auch ohne Gesamtgasübersättigung.

Quellenhinweise:  – Fisch- und Wassertechnik, Vilshofen – Wikipedia – TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN (Lehrstuhl für Tierökologie)  – Frau Dr. Lechleiter

Nützliche PROFI-Geräte:

  1. Gas Analyser für alle Gase (O2, CO2, Gesamtgasdruck, Temp, Luftdruck und Stickstoff) kostet 2.950 Euro als Handgerät
  2. Der Saturometer zur Messung des Gesamtgasdrucks alleine kostet 1.350 Euro
  3. Der CO2 Sensor zur Direktmessung des CO2 alleine kostet 1.450 Euro evtl. Interessant für uns: Im Frühjahr 2018 werden sie eine optische Sauerstoffsonde auf den Markt bringen. Preis noch nicht bekannt.
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